Der Radentscheid erreicht noch vor Ende des Jahres 6.000 Unterschriften

Die beiden Bürgerbegehren des Radentscheids sind auf der Zielgeraden

Geposted von " GöttingenZero " am Tuesday, September 19, 2023

Die beiden Bürgerbegehren des Radentscheids von GöttingenZero erhalten immer mehr Unterschriften aus allen Teilen der Stadt und befinden sich inzwischen auf der Zielgeraden. Erforderlich für einen Bürgerentscheid sind 6813 gültige Unterschriften von Personen mit Erstwohnsitz in Göttingen. Eine Anzahl, die bald erreicht sein könnte. Nach dem Gesetz müssen mindestens 7,5 % der wahlberechtigten Bevölkerung die beiden Bürgerbegehren unterzeichnen.

Die AG Radentscheid von GöttingenZero hatte sich Anfang Dezember das Ziel gesetzt, zu Weihnachten die Zahl von 6000 Unterschriften für die beiden Bürgerbegehren zu erreichen. Dieses Zwischenziel wurde deutlich übertroffen. Die Klimaschutzgruppe ging mit 6265 Unterschriften in die verregnete Weihnachtspause.

“Trotz ausgesprochen schlechter Wetterbedingungen hatten wir in der Woche vor Weihnachten einen Zulauf von über 700 Unterschriften für beide Begehren. Wir erleben sehr viel Zuspruch aus der Bevölkerung”, so Isabel Hielscher aus der Radentscheid-AG. Bereits seit Mitte November lassen sich in den Freizeitanlagen wegen der fast permanenten Niederschläge kaum Unterschriften sammeln. Für die Initiatoren eine ausgesprochen schwierige Lage, da sie vor zwei Jahren beim Bürgerbegehren zur Klimaneutralität 2030 die Unterschriften vor allem in den städtischen Parkanlagen wie Schillerwiese oder Kiessee sammeln konnten. Diese Möglichkeit fiel nun bereits über sechs Wochen lang buchstäblich ins Wasser. Trotzdem gelang es in diesen sechs Wochen, über 3000 zusätzliche Unterschriften zu erhalten.

Viele Menschen unterschreiben, weil sie die von der Stadtverwaltung bevorzugte Strategie des Mischverkehrs auf vielbefahrenen Durchgangsstraßen für überholt und Verkehrsführungen wie auf dem Friedländer Weg und der Merkelstraße für nicht mehr zeitgemäß halten. Die von GöttingenZero vorgeschlagene Trennung von Fahrrad und Auto in Kombination mit der Einrichtung von Einbahnstraßen wird von vielen als die bessere Strategie bewertet, weswegen sie den Radentscheid unterstützen. Insbesondere zwischen den Wohngebieten in Geismar und den Arbeitsgebieten UMG, Weender Krankenhaus oder dem Universitäts-Nordbereich gibt es kilometerlang keine sicheren Verbindungen für den Radverkehr.

Da erfahrungsgemäß Unterschriften dabei sind, die aus verschiedenen Gründen ungültig sind (Nebenwohnsitz, keine EU-Staatsangehörigkeit, Unlesbarkeit), muss die Sammelgruppe etwa 15-20 % mehr Unterschriften sammeln als notwendig. Somit wird die Sammelaktion auch nach dem Überschreiten der Zielmarke von knapp 7000 Signaturen noch einige Zeit weitergehen. Zeit hat die Initiative bis Ende Februar 2024. Sie rechnet allerdings damit, noch vor Ende Januar alle Unterschriften abgeben zu können.

Noch immer befinden sich viele ausgefüllte Formulare in Betrieben, Familien und Wohngemeinschaften. GöttingenZero appelliert an alle, diese im Januar den Initiator*innen zukommen zu lassen. Die Listen können in den ab Anfang des Jahres wieder geöffneten inhabergeführten Fahrradläden abgegeben werden, sowie bei der Bäckerei Le Bol in Geismar, dem Bioladen Schrot und Kern in Weende, dem Waschbär-Laden in der Innenstadt oder dem Weststadtzentrum in der Pfalz-Grona-Breite. Dort liegen auch leere Listen zum Unterschreiben aus. Eine vollständige Auflistung der Sammelstellen und weitere Infos sind unter https://www.radentscheid.goettingen.de aufgeführt.