End Fossil: Occupy! zeigt sich entrüstet über Reaktion des Studentenwerks

Das Studentenwerk hatte auf offenen Brief vieler Hochschulgruppen geantwortet

Geposted von " End Fossil: Occupy! " am Tuesday, October 24, 2023

Am Montag hat das Studentenwerk eine Antwort auf einen offenen Brief   veröffentlicht, der vergangene Woche von mehr als 20 Fachgruppen, Fachschaftsräten und Hochschulgruppen, sowie der Klimagerechtigkeitsgruppe End Fossil: Occupy! übergeben wurde. Darin fordern die Studierenden ein neues, nachhaltiges und transparentes Energiekonzept für die Nordmensa, die sich derzeit in der Sanierung befindet. Die bisherigen Pläne sehen vor, die Mensa mit einem durch fossiles Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerk zu versorgen. Die Antworten des Studentenwerks auf den Brief bewerten die Klimaaktivist*innen als unzureichend. Sie sehen darin eher einen ausweichenden Rechtfertigungsversuch als den Ausdruck tatsächlichen Problembewusstseins.

Klimaaktivistin Nora sieht sich vor den Kopf gestoßen: “Die Antwort des Studentenwerks unter dem Titel ‘Ihr habt gefragt, wir antworten’ verzerrt offenkundig die Anliegen des offenen Briefes: Zur Erfüllung unserer Forderungen brauchen wir keine ‘Antworten’, sondern Handlungen.”

Das Studentenwerk macht in seiner Antwort deutlich, dass an den Plänen, die Nordmensa mit fossilem Erdgas zu betreiben, festgehalten werden soll. Erneuerbare Alternativen finden dabei nur in Bezug auf eine potenzielle Umrüstung auf Wasserstoff Erwähnung, für die die Rahmenbedingungen heute nicht vorhanden sind und auch in Zukunft unwahrscheinlich bleiben. Auch die Betonung der technologischen Effizienz eines Blockheizkraftwerks reicht den Aktivist*innen nicht aus: “Das Studentenwerk verkennt in seiner Antwort den entscheidenden Punkt: Fossile Brennstoffe werden durch eine effiziente Nutzung nicht plötzlich erneuerbar. Dass das Studentenwerk behauptet, es wolle Verantwortung übernehmen, klingt vor diesem Hintergrund mehr als widersprüchlich. Derartige Denkweisen können also sehr wohl als das beschrieben werden was sie sind: rückwärtsgewandt.” sagt Jill von End Fossil: Occupy!

Für die Studierenden steht fest: Eine Vorbildfunktion des Studentenwerks kann nur durch ein Energiekonzept erfüllt werden, das auf Erneuerbaren basiert. Als eine der ersten klimaneutralen Mensen in Deutschland könnte die sogenannte CGiN mit gutem Beispiel voran gehen. Die Aktivist*innen halten daher weiterhin an ihren Forderungen fest und sehen sich gezwungen, den Druck in Zukunft zu erhöhen. Eine dezidierte Reaktion in Kooperation mit den anderen unterzeichnenden Gruppen soll folgen. Sollte das Studentenwerk Bereitschaft zeigen, den Forderungen des offenen Briefs nachzukommen, können sich die Studierenden ein konstruktives und öffentliches Gespräch mit dem Studentenwerk und dem verantwortlichen Ingenieursbüro vorstellen.

“Es ist klar, dass wir diese Reaktion so nicht akzeptieren können. Wir fühlen uns nicht ernst genommen und werden daher unseren Protest ausweiten. Hierzu werden wir uns weiter vernetzen und mit den Fachgruppen gemeinsam strategisch vorgehen.” äußert sich Friederike, Sprecherin der Klimagerechtigkeitsgruppe.

Siehe auch: der offene Brief der Hochschulgruppen