Verkehrswende geht nur mit den Beschäftigten! Beschäftigte und Klimaaktivist*innen verbinden ihre Kämpfe

Pressemitteilung zum Streik bei den Göttinger Verkehrsbetrieben

Geposted von " BL, Solid, Ende Gelände und End Fossil: Occupy! " am Wednesday, October 25, 2023

Inhalt

Verkehrswende geht nur mit den Beschäftigten!

Beschäftigte und Klimaaktivist*innen verbinden ihre Kämpfe

Göttingen. Am 2. Februar haben Beschäftigte der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) ihre Arbeit niedergelegt und so auf die geplatzten Tarifverhandlungen für einen neuen Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) reagiert. Begleitet wurde ihr Streik von Solidaritätsbekundungen von Klimaaktivist*innen und der Stadtbevölkerung.

Erste Verhandlungen

Am Dienstag vergangene Woche fanden in Hannover die ersten Verhandlungen in der aktuellen TV-N Runde statt. Auch Delegierte aus Göttingen waren mit vor Ort. Die Verhandlungen endeten jedoch schnell, da die Arbeitgeberseite auf die zentrale Forderung nach Entlastung nicht eingehen wollte. Im Gegenteil: Ihre Gegenforderungen beinhalten das Vorhaben, den Krankengeldzuschuss von 39 auf 13 Wochen zu kürzen. Ebenso wie Kolleg*innen in ganz Niedersachsen und den meisten anderen Bundesländern, reagierten die Beschäftigten der Göttinger Verkehrsbetriebe darauf mit einem Warnstreik. Erste Beschäftigte versammelten sich schon um 4:00 Uhr morgens vor den Verkehrsbetrieben, blockierten die Werkstore und fuhren später gemeinsam zur zentralen Streikdemo nach Hannover. Begleitet wurde der Streik von solidarischen Göttinger*innen und zahlreichen Klimaaktivist*innen. Mit dabei sind neben der Kampagne “Wir fahren Zusammen”, auch die Göttinger Gruppen End Fossil, Ende Gelände, die Linksjugend Solid und die Basisdemokratische Linke (BL). Sie unterstützen die Werkstorblockade der Beschäftigten als Teil von “disrupt” der neuen bundesweiten Allianz aus zahlreichen Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung.

Es geht um viel mehr als Arbeitsbedingungen

Lena Rademacher, Sprecherin der BL, ergänzte:

“Wir wollen ein gutes Leben für alle, das heißt im Kontext der Verkehrswende gute Arbeitsbedingen für Beschäftigte, sowie, dass Mobilität für alle erschwinglich ist. Zudem ist es uns wichtig auf die Zusammenhänge der Ausbeutung der Natur und der Ausbeutung von Arbeitskraft im Kapitalismus aufmerksam zu machen. Sie folgen der gleichen Logik. Innerhalb des Kapitalismus werden wir weder ?faire? Arbeitsbedingungen noch Klimagerechtigkeit erreichen. Deswegen müssen die Beschäftigten und die Klimaaktivist*innen zusammentun und gemeinsam kämpfen.”

Emma Goldschmidt von Ende Gelände Göttingen äußerte sich wie folgt:

“Gute Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind in unser aller Interesse und für eine sozial-ökologische Wende unerlässlich. Es geht also um mehr als gute Löhne. Der Arbeitskampf der Busfahrer*innen zeigt, dass der Streik unser stärkstes Mittel ist, um umweltpolitische Positionen durchzusetzen. Wir hoffen, dass sich andere daran ein Beispiel nehmen werden. Klimakampf heißt Arbeitskampf!”

Ausblick

In den nächsten Wochen wird es zu erneuten Verhandlungen und möglicherweise zu weiteren Streiks kommen. Rademacher stellt diesbezüglich fest:

“Wenn es dazu kommt, sind wir bereit die streikenden Kolleg*innen auch in einer längeren Auseinandersetzung zu unterstützen und mit weiteren Aktionen Akzente für eine klimagerechte Verkehrswende zu setzen.”

Basisdemokratischen Linken, Solid, Ende Gelände und End Fossil: Occupy!